Waren ohne Einfuhrabgaben lagern? Anfallende Zollgebühren erst bei Verkauf? In den Genuss der örtlichen Unabhängigkeit kommen?

Ware wird im Ausland bestellt – Ware wird geliefert – Ware muss sogleich bei der zuständigen Zollstelle vor Ort oder beim zugelassenen Empfänger bei Ankunft verzollt werden? Nicht unbedingt.

Das offene Zollager, kurz OZL, bietet dabei eine Alternative. Es sind Lager in der Schweiz, bei denen man eigene oder fremde Ware, ohne sie zu verzollen, vorübergehend lagern kann. Mittels einem Transit gelangen die Güter in die Schweiz und werden angemeldet, jedoch unverzollt gelagert. Dabei entfallen nicht nur die Einfuhrabfertigung, sondern auch die Anwendung handelspolitischer Massnahmen wie beispielsweise mengenmässige Beschränkungen oder Überwachungs- und Schutzmassnahmen. Die Einfuhrabfertigung fällt erst an, wenn diese verkauft werden. Das macht die Güter zu vorläufig steuerfreier Ware. Des Weiteren muss die Ware keiner bestimmten Zollstelle zugeführt werden, was eine örtliche Unabhängigkeit bedeutet. Die Ware muss ausschliesslich auf Verlangen der Zollstelle vorgeführt werden. Wenn es schlussendlich zur Verzollung der Ware kommt, kann diese direkt vor Ort durchgeführt werden. Durch die Verzögerung der Zollabgaben kann es deshalb zu Zinsvorteilen kommen. Ebenso wird die bereits vorhandene Infrastruktur optimal genutzt.

Um ein OZL führen zu können, bedarf es einer Bewilligung, die mittels eines Antrags eingeholt werden kann. Aufzeichnungen und Lagerbestandsaufnahme zu führen, ist daher Pflicht und wird aufgrund dessen von der zuständigen Zollstelle periodisch überprüft und kontrolliert.

Ein OZL bedeutet nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch zeitlich und örtliche Flexibilität und mehr Handlungsspielraum. Die Lagerhäuser Aarau als ihr Verzollungspartner gibt Ihnen gerne weitere Auskünfte und berät Sie gerne rund um das Thema OZL und weiteren Zollfragen. Schicken Sie uns eine Anfrage.

 

Mai 2020 / Text: Larissa Rüegg, Sachbearbeiterin Administration Zoll